Wie schön, dass die Melodien der gregorianischen Gesänge in diesem Kloster niemals verstummt sind! 900 Jahre ist diese musikalische Tradition alt…. Fast so alt ist das Kloster selbst. Die Zisterzienserinnen-Abtei wurde im Jahr 1245 von Irmgard von Baden als Grabstätte der Badischen Markgrafen gegründet. Deshalb findet sich im Hochaltar der Klosterkirche auch das Herz des Markgrafen Ludwig Wilhelm. Dieser Markgraf war ein siegreicher Feldherr in den Türkenkriegen und wurde daher als „Türkenlouis“ berühmt. Er starb im Jahr 1707. Seine Witwe, Markgräfin Sybilla Augusta, wurde zu einer großen Gönnerin des Klosters.
Damals hatte das Kloster bereits dunkle Zeiten überstanden. Immer wieder wurde es von Plünderern und Soldaten bedrängt – Ludwig XIV. schickte im Jahr 1689 seine Truppen auch nach Lichtental, um es zu zerstören. Der Ort wurde vollständig niedergebrannt, doch das Kloster blieb verschont, denn die Zisterzienserinnen hatten der Madonnenskulptur in der Klosterkirche den Schlüssel des Klosters an den Finger gehängt. Bei diesem Anblick sollen die französischen Soldaten die Flucht ergriffen haben.
Nach dem zweiten Vatikanischen Konzil in den 1960er Jahren wurde die Klosterkirche umgestaltet. Die Übermalungen wurden entfernt und der einfache gotische Stil der frühen Cistercienser wiederhergestellt.
Das Kloster hat als eines der wenigen die Napoleonische Säkularisation überstanden. Als einzigen Tribut musste es eine Schule für Mädchen einrichten.
Doch die Zeiten ändern sich: Heute werden in der Grundschule auch Jungen unterrichtet!