Ist es hier nicht romantisch? Am schönsten ist es im Rosengarten vormittags oder des Abends. Dann können Sie die Rosen in aller Stille genießen und ihren süßen Duft zur Blütezeit. Die Anlage wurde von dem deutsch-amerikanischen Kaffeekönig Hermann Sielcken, einem großen Förderer und Ehrenbürger Baden-Badens, gestiftet und 1909 der Öffentlichkeit übergeben. Sie ist nach dem früheren Bürgermeister Albert Gönner benannt!
Der imposante Jugendstilbrunnen wurde von dem Münchner Bildhauer Joseph Flossmann entworfen. Der Stifter benannte den Brunnen nach seiner Gattin Josephine, genau wie die Brücke, die Josephinenbrücke.
Die gesamte Anlage wurde von Max Laeuger gestaltet. Er war Begründer des Deutschen Werkbundes und Professor für Gartenkunst und Städtebau an der Karlsruhe Kunstschule. Bereits als Student schrieb er über die Gemeinsamkeiten von Architektur und Gartenplanung: „Es handelt sich in beiden Fällen um Räume – nur mit dem Unterschied, dass hier die Decke aus Himmel, die Wände aus Hecken oder Bäumen, der Boden aus Blumen oder Rasen besteht, während dort die Decke, die Wände und der Boden aus Stein oder Holz sind.“
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde der Rosengarten neu angelegt. Heute wachsen hier mehr als 25.000 Exemplare von über 400 Rosensorten. Zusammen mit dem Rosenneuheiten-Garten auf dem Beutig, von deren Art es weltweit nur zwei Dutzend gibt, gehört die Gönneranlage zur internationalen Elite der Rosengärten und Rosarien.
Seit 1952 findet in Baden-Baden ein jährlicher Wettbewerb der Roseneuheiten statt. Rosenfreunde aus der ganzen Welt reisen an. Ein besonders prominenter Rosenfreund war übrigens Konrad Adenauer. Er übernahm die Schirmherrschaft über die Rosenschauen hier in der Gönneranlage.
Nach ihm wurde sogar eine Rosenzüchtung benannt – eine Edelrose mit intensiv dunkelroten Blüten, die einen berauschenden Duft verströmt. Studieren Sie ruhig mal die vielen klangvollen Namen der edlen Gewächse…