Ja, in diesem Haus lebt der Geist Baden-Badens fort: Brenners Park Hotel und Spa! Dass es von seiner Gründung an mehr als nur ein Hotel, ja eine Institution war, ist vor allem der Familie Oetker zu verdanken. Seit nunmehr neun Jahrzehnten engagiert sich die Familie hier an der Lichtentaler Allee. Vielleicht ist es die besondere Verbindung von familiärer Tradition und Weltoffenheit, die das Haus ins Zentrum der Deutsch-Französischen Aussöhnung gerückt hat. Familie Oetker hat schon immer viel Sympathie für unsere Nachbarn und das französische Savoir Vivre gehegt. Alle Präsidenten der vierten und fünften Republik waren im Brenners zu Gast!
1962 fand hier sogar das Gipfeltreffen zwischen dem französischen Präsidenten Charles de Gaulle und dem deutschen Bundeskanzler Konrad Adenauer statt. Ein Jahr später führte diese Begegnung zu dem Abschluss der Elysée-Verträge, die als Grundlage der Freundschaft unserer Nationen gelten. Im Empfangssaal erinnert eine Gedenktafel an die Begegnung der beiden großen Staatsmänner.
Ein anderer großer Franzose stand – wenn auch indirekt – bei der Gründung des Hotels Pate: Zu Ehren der Adoptivtochter Napoleons, Prinzessin Stephanies von Baden, hatte man das 1834 gegründete Haus „Hotel Stéphanie les Bains“ getauft.
Seinen Aufschwung erlebte es, nachdem Anton Brenner das Hotel 1872 erworben hatte. Später gab er es an seinen Sohn Camille weiter, der das Haus legendär machte. Im Verlauf seiner Geschichte wurde das Hotel mehrfach umgestaltet und um die umliegenden Gebäude erweitert. So kam 1912 das Hotel Minerva hinzu, das den Mittelbau des heutigen Brenners Park Hotel und Spa bildet.
In den 1920er-Jahren wurde die Bielefelder Fabrikantenfamilie Oetker stille Gesellschafterin des Hotels Minerva und 1941 ging das Haus vollständig in den Besitz der Familie über. Heute gehört das Brenners neben dem Hotel Le Bristol in Paris, dem Château Saint-Martin & Spa in Vence und dem Hotel du Cap-Eden-Roc am Cap d’Antibes zur Oetker Collection.
Das Gästebuch des Brenners liest sich wie ein Almanach des 19. und 20. Jahrhunderts bis in die jüngste Zeit hinein. Wir haben leider nicht so viel Zeit, um die Namen all der Monarchen und Politiker, die hier zu Gast waren, aufzählen: Von Bismarck, über den englischen König bis zu Kanzlerin Merkel…
Vergessen wir nicht den Besuch des russischen Präsidenten Boris Jelzin im Jahr 1997. Auf dem kleineren Gebäude, in dem sich die Präsidentensuite befindet, wehte damals die Standarte des Präsidenten. Auf dem Hauptgebäude flatterte die russische Fahne.
Auch viele berühmte Musiker und Dirigenten verweilten im Brenners:
Franz Léhar, Wilhelm Furtwängler, Daniel Barenboim und Sir Simon Rattle. Ganz zu schweigen von all den anderen Berühmtheiten aus der Wirtschaft, dem Sport, der Wissenschaft und dem Show-Business.
Einen besonderen Gast dürfen wir aber nicht verschweigen: Gerhart Hauptmann, Träger des Nobelpreises für Literatur. Sie können seine Büste jenseits des kleinen Stegs, links neben der Magnolie sehen.
Hat man nicht das Gefühl mitten unter den Gästen auf der Terrasse zu stehen und sie dennoch nicht zu stören?
Die Hotelanlage ist raffiniert: Sie respektiert den Wunsch nach Ruhe und lässt das Haus und seinen Garten gleichzeitig als Teil des Parks erscheinen. Die Oos trennt und verbindet, ohne dass man es recht bemerkt. Selbstverständlich haben die sehr besonderen Gäste ein Recht auf Privatspähre, aber man will den Baden-Badenern auch nicht als Festung erscheinen! – Das erfordert Toleranz – eine badische Tradition, wie Sie wissen. Übrigens eignet sich das Brenners nicht nur hervorragend für politische, sondern auch für kulinarische Gipfeltreffen. Zumindest nach Einschätzung der führenden Restaurantführer Guide Michelin und Gault Millaut, die das Restaurant regelmäßig mit den höchsten Auszeichnungen bewerten.